Donnerstag, 9. Juni 2011

Tag 8: der letzte Fluss

...bis zur Mündung in die Nordsee. Der letzte von einer ganzen Reihe von Gewässern. Inn, Main, Isar, Salzach, Donau, die diversen Kanäle, Altmühl, Alz, Pegnitz, die Werra, und nun eben die Weser. Nur mehr 400 km zum Meer! Bis Mittag etwa werden 2/3 der Strecke geschafft sein.

Camping an der Werra

Hannoversch-Münden, frühstücken, shoppen, Cornys bunkern für die Weiterreise
Frühstück in Hann-Münden, frequentierte Bäckerei am Hauptplatz, seit der Migration des Cappuccinos kann man auch inmitten Deutschlands bedenkenlos Kaffee trinken. Dazu leckerer Streuselkuchen, es gibt Nachschlag, Cappuccino eingeschlossen. Die anderen Gäste scheinen jeden Morgen (und wohl auch länger) hier zu verbringen, für mich wird nächstes Frühstück gut 100 Kilometer nördlicher sein, wo auch immer dann genau, so wie das vorige 120 km südlich von hier war. Schon erstaunlich auch, welchen Radius dieses minimalistische Verkehrsmittel, gerade mal 10 kg leicht, frei jeden Motors, so erlaubt...

Tiefe Wolken ziehen auf, heftiger Gegenwind von links voraus. Mit der nächstbesten Fähre ans andere Ufer, um die windgeschütztere Seite zu nutzen

Weser im Grünen

Weser mit altem Gemäuer im Hintergrund, der Gegenwind bleibt, die Wolken machen schon wieder der Sonne Platz

Bad Karlshafen, hier mit dem alten Hafenbecken, Mittagspause

Eisenbahnbrücke über Weser und Radweg

Spätnachmittagslicht, bei Höxter

Landschaft, zwischen Höxter und Holzminden

Weseridyll

heutiges Etappenziel, Reileifzen im Weserbergland

Starker Gegenwind kommt auf, die Wolken ziehen tief über die Kuppen der Hügel. Tiefe Position am Rennlenker, und mit ganz passabler Fahrt gegen den Nordwest. Dennoch, die erste Fähre wird zum Seitenwechsel genutzt, die Hänge der linken Talseite versprechen etwas Windschatten. Tatsächlich wird es etwas ruhiger, auf sehr gutem Radweg geht es zügig bis Bad Karlshafen. Mittagessen am alten Hafenbecken, hier scheinen die Schiffe geschützt vor Hochwassern Station gemacht zu haben. Das Wetter hat sich inzwischen beruhigt, es ist kühler geworden, die klare Luft lässt die zunehmend schönere Gegend im besten Licht erscheinen. Auch der Wind dreht immer mehr Richtung Südwest, je nachdem, welchen Kurs die Weser in ihren weiten Schleifen nimmt, darf man sich zunehmend einer gewissen Rückenwindkomponente erfreuen.
Um Holzminden wird langsam mit der Zimmersuche begonnen, kühle Luft und dünner Schlafsack haben sich nicht unbedingt als die allerbeste Kombination für wohligen Schlaf erwiesen. Am andern Ufer naht der nächste nennenswerte Ort, Schilder am Wegrand weisen auf Unterkünfte hin, an der Rampe zur Fähre steht schon ein Wagen, die Insassen bewundern den nahenden Sonnenuntergang. Der Sinn für Romantik schien mir selbst aber offenbar nicht ganz so ins Gesicht geschrieben, der Fähre wegen bräuchte ich heute nämlich nicht mehr hier zu warten, klärte man mich auf. Klar, ab 19, teils sogar schon 18 Uhr ist das Land hier wieder geteilt, wenn bei Fährmanns Feierabend ist. Es gäbe aber auch an diesem Ufer Zivilisation, und spätestens im übernächsten Ort auch Zimmer. Was sich dann in Reileifzen, einem kleinen Dorf etwas oberhalb der Weser, auch problemlos als richtig erwies.
Achte Etappe: Laubach - Reileifzen/Weser, 110 km

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