Mittwoch, 8. Juni 2011

Tag 6: von alten Grenzen und neuen Bundesländern

nettes Frühstücksplätzchen

nicht ganz flach Richtung Thüringen

hier war das Land gespalten...

Ummerstadt in Thüringen

Gedenken an die Mauer

Kaffeepause in Hildburghausen

die Werra, hier mit perfektem Radweg

am Weg nach Meiningen

Meiningen

Waldwege...
Früher Start bei Morgennebel. Es ist Sonntag, die Landstrasse habe ich für mich allein, abgesehen von einer morgendlichen Prozession auf der Gegenfahrbahn. Einige Irrwege über die umliegenden Hügel, bis der richtige Radweg gefunden ist. Müsliriegelfrühstück auf einem Aussichtsplatz, von weit her sorgen die Gesänge der Pilger für eine fast sphärische Stimmung. Immer einsamer weiter Richtung Thüringen, eine Granitstele markiert den alten Grenzverlauf. Mit Ummerstadt geht es durch ein weiteres Fachwerkdorf, fast unwirklich in seiner Vollkommenheit. Weiter auf 1A-Radweg, fern jeder Strasse geht es flott der Werra entgegen. Vor Hildburghausen noch einmal eine laaange Steigung, kurzer Downhill, und die Werra ist erreicht. Ab jetzt geht es immer dem Wasser entlang, bis es als Weser in die Nordsee mündet.

Hildburghausen Brunch auf dem historischen Stadtplatz. Kurze Fachsimpelei mit einem holländischen Bike-Kollegen, der gerade auf dem Weg von den Niederlanden nach Prag ist. Respekt. Kleine Gewitterfront in Meiningen, der Zufall will, dass einsetzender Regen und einladende Eisdiele zeitlich ziemlich genau zusammenkommen. Rasche Wetterbesserung, Weiterfahrt auf Radwegen aller erdenklicher Qualitäten bis letztlich Immelborn, einchecken am dortigen Campingplatz. Badesee, kurze Entspannung vor einer diesmal heftigeren Gewitterfront. Zelt hält.

Die Bar am Kiosk ist zum Glück überdacht, so dass sich hier die letzten Gäste und die beiden weiteren  Camper unterstellen. Letztere ebenfalls per Rad unterwegs, über die Rhön zuerst, und dann weiter Richtung Münster. Zwei Wessis, einer davon gebürtiger Pole, wie sich herausstellt, mit dem Gastgeber zusammen also eine multikulturelle Runde: Der Ossi, der Wessi, der Ösi, und der Pole. Die erste Runde geht aufs Haus. Die obligate Frage an den Ösi, ob er denn guter Schifahrer sei: Nein, aber ganz passabler Langläufer. Plötzlich Stille beim Ossi, versteinerte Miene: War er denn (der Ösi, also ich) nicht bei der Rezeption? Ist ihm da nichts aufgefallen? Nein, ehrlich gesagt, also, so, der Ösi kommt jetzt mit, und zwar sofort: Und siehe da: Vasaloppet. Startnummer neben Startnummer. Medaille, Urkunde, Finisher mit Rang 2015. Wasalauf, Schweden. 90km nonstop. 17.000 Teilnehmer. Mehr hats natürlich nicht gebraucht, zweite Runde aufs Haus. Womit der Abend seinen Lauf nahm...

Sechste Etappe: Sesslach - Immelborn, 109 km.

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