Dienstag, 7. Juni 2011

Tag 4: an alten und neuen Kanälen

am alten Kanal

Schleuse mit einem der beiden erhaltenen Schiffe, Detail

Ludwig-Main-Donau-Kanal bei Neumarkt/Oberpfalz

auf alten Treidelpfaden

im Sommer wird hier gelegentlich noch ein PS angespannt...

Rastplatz

Schleusentreppe auf Nürnberg zu

der Kanal quert die Schwarzach-Klamm

auf der Brücke

anno dazumals

und heute

der Regen lässt langsam nach...

...aber hinterlässt Spuren

den Gewittern entronnen, hier der Blick zurück Richtung Nürnberg

Abendlicht am Main-Donau-Kanal, bei Forchheim
Ausgiebiges Frühstück, zuvorkommende Gastgeber, herrliches Wetter. Der Patschen vom Vortag hat was gutes und was schlechtes. Das schlechte, über Nacht war die Luft wieder weg. Das Gute, der Fahrradmechaniker, der schon mehrfach geflickte Schlauch wurde grosszügig durch ein neues Exemplar ersetzt, empfahl mir, statt des geplanten Main-Donau-Kanals die Route entlang des schon erwähnten König-Ludwig-Kanals zu nehmen.
Gesagt, getan, nach einem Stück "neuem" Kanal noch ein paar Kilometer, strassenbegleitend wie es heisst, entlang einer Schnellstrasse, bis diese sich mit einer Linkskurve vertschüsst, und unversehens findet man sich an einem höchst idyllischen Teich wieder, mit Seerosen, von alten Eichen umrahmt, ein Musterbeispiel seinesgleichen, mit dem kleinen Unterschied, dass er nicht einfach nach hundert oder zweihundert Metern wieder aufhört, sondern sich mal eben gute 60 Kilometer durch die Lande zieht...
Der alte Kanal, wie man hier sagt, wahrscheinlich der schönste, sicher einer der eindrucksvollsten Abschnitte der Reise. Gebaut ab dem Jahre 1830, als das Land noch unwegsam und die Eisenbahn noch nicht erfunden war, als erste durchgehende Wasserverbindung von West nach Ost, durch Hügel und über Schluchten, mit nicht weniger als einhundert Schleusen...  Heute längst stillgelegt, verwachsen, teils verwunschen geradezu. Die ganze Geschichte dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig-Donau-Main-Kanal
Auf Nürnberg zu ändert sich das Wetter, die Wolken werden dunkler und dunkler, bis Blitz und Donner zum Zwischenstop zwingen. Freundliche Mitradler empfehlen im gemeinsamen Unterstand einmal mehr eine neue Strecke, diesfalls  direkt durch Nürnberg durch, leider verhindern weitere ausgiebige Gewitter die Umsetzung.
Doch auch am Kanal hinterlassen die Unwetter Spuren, Bike und Fahrer sehen aus wie nach einem MTB-Rennen durch die ärgsten Sümpfe des Ostens... Ein beherzter Sprung, ok, Schritt, in den inzwischen erreichten "neuen" Kanal stellt ein Mindestmass kultivierten Aussehens her, mehr als nass zu werden war dabei ohnehin kaum möglich. Ein weiteres Gewitter naht, in Fahrtrichtung schauts trocken aus, also mit Tempo auf nach Norden, immer dem Main-Donau-Kanal entlang, an Fürth und Erlangen vorbei, Richtung Bamberg. Tatsächlich lässt sich das finstere Gewölk abschütteln, die Wege sind schon trocken, und auf Forchheim zu scheint wieder die Sonne.
Erfreulich, auf der Karte sind 3 Campingplätze eingezeichnet, weniger grandios, der einzig existente davon ist von einer fortgeschritten angeheiterten Jugendtruppe belegt, die die Tatsache, dass ihr Zelt als einziges den leeren Platz ziert, mit umso lauterem Gegröle wettmachen, bzw. deutlich überkompensieren, vorsichtig ausgedrückt. Leichte Entscheidung: Zimmer mit Frühstück.
Vierte Etappe: Beingries - Forchheim, 120 km.

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